Immer wieder liest man von Klimaerwärmung in deutschen Medien. Ich vertrete die Auffassung, daß es zwar eine Klimaänderung, aber keine "Klimaerwärmung" gebe. Nicht als "Klimaleugner" (auch so ein Unwort), sondern weil sich nicht "das Klima", sondern nur Gegenstände erwärmen können: Luftmassen, Landmassen, Wassermassen, Kuchenmassen (in Backöfen) etc. Wärme ist eine an Materie und nicht an meteorologischen Begriffen "klebende" Eigenschaft. Klima ist der Oberbegriff für ein raumzeitlich übergreifendes meteorologisches Geschehen und als solcher ist er weder kalt noch warm, sondern eben ... ein Begriff. Wer von Klimaerwärmung schreibt, versteht also auch kein gutes Deutsch zu formulieren. Bemerkenswerterweise ist man im angelsächsischen Sprachraum präziser: Climate change. oder hat jemals jemand was von climate warmthening oder sowas gelesen?
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- Duc_October 2020
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Duc_June 2021 @Irmbert: Nochmals: Ich wollte hier keine Meteorologie- sondern eine sprachliche Debatte führen. Klima ist imho die raumzeitlich begrenzte Gesamtheit meteorologischer Phänomene und ihrer Zusammenhänge. Und die Frage war, ob ein einzelner Parameter einer ihrer Variablen (Temperatur) als Substantiv (Erwärmung) mit dem Attribut der Gesamtheit (Klima) sprachlich einwandfrei versehen werden kann. Das kommt mir so ungefüge vor, wie wenn jemand von ”Autovergrößerung” redet, wenn nur der Hubraum des serienmäßig darin verbauten Verbrennungsmotors einen Zuwachs erfahren hat. Also mag sich die Temperatur erhöhen, oder die Luftmassen, die Ozeane, das Erdreich, die Erdoberfläche erwärmen, aber das Klima als Ganzes? Es soll ja Leute geben, die schon die Fügung ”Die Gewitter” in Abrede stellen. Es geht mir mit dem Aufwerfen dieser Frage auch nicht darum, begriffliche Schärfe bis auf 7 Nachkommastellen in ”unpraktikable Wortmonster” zu stopfen, sondern vielleicht auch eine mir bislang verborgen gebliebene Deutung dieser mir ungefüge daherkommenden ”Klimaerwärmung” aufzudecken. Bezüglich der andern Anmerkungen betrachte ich mich nicht als Adressat. |
IrmbertJune 2021 Klima wärmer oder kälter: Definitionsfrage.
Kann in einem Diskurs die lückenlose Verwendung wissenschaftsgemäß präziser Sprache erwartet werden, ist die abstrakte Verwendung denkbar. In der Praxis dürfte das bereits unter WissenschafterInnen kaum funktionieren.
Allerdings gibt es Alternativbegriffe: Erderwärmung, globale Erwärmung / global warming Problem 1: Erderwärmung ist ebenfalls ungenau (aber was wäre genau[er]: ein unpraktikables Wortmonster wie Erdkrusten- und Atmosfärenerwärmung?) Problem 2: wie sollten die Konferenzen genannt werden: Erwärmungskonferenzen? Erwärmungseindämmungskonferenzen? Da haben sich eben Klimakonferenzen durchgesetzt. Und dann hat vor allem der Boulevard "Klimaerwärmung" für schlagzeilentauglich erachtet.
Zwar pflege ich ein gewisses Maß an Pedanterie, hier aber konzentriere ich mich lieber auf eine seriöse Debatte über Tatsachen und gut argumentierte Folgerungen. Was übrigens sind ”Gouverneursmächte” (und wo ist jetzt mein Alu-Hut)? Machtmissbrauch ist so alt wie die Menschheit, unerfreuliche Allianzen gibt es ebenso lange, aber das übermächtige koordinierte Böse ist zumindest kein systematisches Dauerphänomen, auch nicht ewig geheim (kaum jemand kann noch nicht NSA buchstabieren), und den weniger koordinierten Formen von Übel (Nazis, Mafia, geistig entgleisten wie Trump, Bolsonaro u. v. a., ebenso Diskriminierung, Vorbehalten aufgrund unreflektierter Ängste oder einem dereguliert entfesselten Shareholder Value usw.) muss eben immer wieder entgegengetreten werden. |
Duc_October 2020 Allerdings sind Begriffe wie ”warmes Klima” oder ”kaltes Klima” bekannt, die Paläogeologen sprechen auch von ”Warm-” bzw. ”Kaltzeiten”, obwohl ”Zeit” als physikalische Größe keine meßbare Temperatur hat, soweit ich weiß. Bei alledem habe ich merkwürdigerweise nicht den Eindruck schräger Begrifflichkeiten. |
gfarnabOctober 2020 Aber seltsamerweise war ”Klimaänderung” bis zur Jahrhundertwende als Konzept populärer als ”Klimaerwärmung”, wie du hier sehen kannst: https://books.google.com/ngrams/graph?content=Klimaerw%C3%A4rmung%2CKlima%C3%A4nderung&year_start=1800&year_end=2019&corpus=31&smoothing=3# Und hier die Tabelle mit den entsprechenden Konzepten in Englisch, zum Vergleich: https://books.google.com/ngrams/graph?content=climate+change%2Cclimate+warming%2C+global+warming&year_start=1800&year_end=2019&corpus=26&smoothing=3&direct_url=t1%3B%2Cclimate%20change%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2Cclimate%20warming%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2Cglobal%20warming%3B%2Cc0 Ich war damals nicht in Diskussionen unter Ausschluß der Öffentlichkeit eingeweiht, aber ich habe immer angenommen, daß die Änderung im Englisch durchgeführt wurde, damit wenn in einiger ferner Zukunft die globalen Temperaturen absacken, werden die Gouverneursmächte die Bevölkerung weiterhin gerne klimapolitisch kontrollieren, und dafür ist für sie besser, den Überbegriff ”climate change” zu verwenden und ihre Kraft wachsen zu lassen, unabhängig davon, was mit den globalen Temperaturen passiert. |
Duc_October 2020 Habe ich befürchtet: Eine Debatte darüber, ob es einen Klimawandel gibt oder nicht. Eine für die Ökosphäre nachteilige Erdoberflächenerwärmung oder nicht. Aber meine Frage ist wirklich schlicht stilistischer Natur. Klima ist, so mein Argument, ein Oberbegriff für meteorologische Phänomene und hat damit keine Temperatur. Sondern das rauzmzeitliche Temperaturfeld der Biosphäre ist eine Komponente des Klimas. Das Feld der CO2-Verteilung ein anderes.
Oder, zynisch: Wenn man schon Framing betreibt, dann bitte in gutem Deutsch und nicht dabei schon patzen.
P.S.: Wie markiert man die Frage als beantwortet?